Impressionen

Das Bild rechts illustriert überdeutlich, warum die lokale Bezeichnung Tieflandsbucht gewählt wurde. Die Höhenlage beträgt 100 m über NN (plus/minus 3 mm). Erst an den östlichen und westlichen Flanken mischen sich kleinere Hügel in die topfebene Landschaft. Die Tristesse wird noch gesteigert durch das Erbe intensiver Landwirtschaft mit einem historischen Fokus auf Zuckerrüben. Inzwischen sind diverse Windparks gewachsen; Luftbewegungen werden schließlich durch nichts gebremst.

Größere Waldgebiete fehlen fast überall, nur im Nordosten blieb eines ungerodet und ist ein Ableger der Dübener Heide, die hier partiell über die Grenze ragt. Eine interessante Metamorphose vollzog sich mit dem ehemals ausgedehnten Braunkohle-Bergbau. Die gefluteten Restlöcher wurden zu einer miniaturisierten Seenplatte, die zwar noch mit Warnhinweisen gespickt ist, aber dennoch etliche touristische und naturräumliche Highlights bietet. Neue Schürfungen wird es wohl kaum geben, auch wenn das einzige Vorkommen Seltener Erden Mitteleuropas unweit von Delitzsch begraben liegt.

Klimatisch gibt es eine Besonderheit gegenüber dem Landesrest. Hier befindet sich der östlichste letzte Zipfel des Regenschattens, welcher der Harz im Normalfall wirft. Das Resultat ist die Tatsache, dass es sich um eines der sonnenreichsten Gebiete handelt und eine gewisse Armut an Niederschlägen. Marodierende Kamele wurden allerdings noch nicht gesichtet, aber ein Wolfsrudel ist inzwischen heimisch geworden. Sehr beunruhigend, aber der Isegrimm will schließlich nur spielen, wie stets behauptet wird.

Sonst eher selten, weil die Agrikultur allenthalben dominiert, aber rings um die so genannte Bergbau-Folgelandschaft durchaus verbreitet: Trockenrasen und ruderale Flur in enger Verzahnung. Es scheint sich jedoch erwartungsgemäß die Kombination aus natürlicher Sukzession, Verwilderung und Ansalbung in Richtung Buschland zu entwickeln. Ganz am Ende der Kette wird wieder ein stolzer Eichenwald stehen. Oder ein Palmenhain, falls die Erderwärmung fortschreitet.